Wenn die Tage kürzer und das Wetter unbeständiger wird, verlagern wir das Training nach drinnen. Als zertifizierte Verhaltensberaterin durch die IAABC zeige ich Ihnen, wie Sie auch bei schlechtem Wetter eine entspannte und vertrauensvolle Atmosphäre für erfolgreiches Training schaffen können. Dies reicht vom Welpen oder Junghund bis zum Hundesenior und bietet neue Möglichkeiten für kreatives Training.
Warum Indoor-Training so wertvoll ist
Indoor-Training ist mehr als nur ein Notbehelf bei schlechtem Wetter. Es bietet einzigartige Vorteile:
Kontrollierte Umgebung: Ohne äußere Ablenkungen kann sich Ihr Hund voll auf das Training konzentrieren und insbesondere neue Dinge lernen.
Wetterunabhängigkeit: Ihre Trainingsroutine bleibt konstant, egal was draußen passiert.
Neue Herausforderungen: Die Wohnung bietet andere Trainingsmöglichkeiten als der Außenbereich.
Alltagsintegration: Training wird Teil des normalen Zusammenlebens (und Ihr Hund wird es wahrscheinlich sogar irgendwann „einfordern“, wenn es positiv aufgebaut ist).
Grundkommandos perfektionieren
Die ruhige Wohnungsatmosphäre ist ideal, um an den Basics zu arbeiten. Gut vorbereitete, können Sie auch in kleinen Räumen effektiv zu trainieren.
Sitz, Platz, Bleib:
Nutzen Sie verschiedene Räume für Abwechslung. Lassen Sie Ihren Hund im Wohnzimmer „Bleib“ machen, während Sie in die Küche gehen und lösen Sie es nach variabler Dauer auf.
Aufmerksamkeitstraining:
Üben Sie Blickkontakt in ablenkungsarmer Umgebung. Dies ist die Grundlage für viele weiteren Übungen und sichert die Verbindung.
Impulskontrolle:
Lassen Sie Ihren Hund z.B. vor dem Futternapf warten oder vor geöffneten Türen „Stopp“ machen – seien Sie variabel in diesen Übungen und achten Sie darauf, dass es nicht nur immer schwieriger wird.
Kreative Lösungen für kleine Räume
Auch in der kleinsten Wohnung lässt sich effektiv trainieren. Hier sind meine bewährtesten Übungen:
Slalom um Möbel:
Nutzen Sie Stühle oder Tischbeine für einen Indoor-Slalom. Das fördert Koordination und Aufmerksamkeit.
Treppentraining:
Falls vorhanden, eignen sich Treppen hervorragend für Konditions- und Koordinationstraining.
Türrahmen-Übungen:
Üben Sie „Warten“ an Türrahmen oder das kontrollierte Durchgehen oder davor oder danach warten.
Denkspiele und Intelligenztraining
Der Herbst ist die perfekte Zeit für mentale Herausforderungen. Diese lasten Ihren Hund genauso aus wie körperliche Aktivität:
Versteckspiele:
Verstecken Sie Leckerlis oder Spielzeug in der ganzen Wohnung. Steigern Sie langsam die Schwierigkeit. Oder entscheiden Sie sich für die professionelle Suche nach Geruchsstoffen – ich kann Ihnen gerne bei der Grundausbildung helfen.
Intelligenzspielzeug:
Nutzen Sie Puzzle-Spielzeug, Schnüffelmatten oder selbstgebastelte Denkaufgaben, z.B. Leckerlis in Kartons versteckt oder Packpapier eingewickelt usw. (Achtung, nur wenn Ihr Hund keine Pappe/Papier frisst).
Trick-Training:
Lehren Sie neue Tricks wie „Pfote geben“, „Rolle“ oder einmal „Drehen“ oder „Verbeugen“. Das macht Spaß und stärkt die Bindung.
Entspannungstraining für stürmische Tage
Gerade bei ungemütlichem Wetter draußen ist es wichtig, dass Ihr Hund lernt, auch drinnen zur Ruhe zu kommen. Im Mittelpunkt steht dabei immer eine entspannte und vertrauensvolle Atmosphäre.
Deckentraining:
Ihr Hund lernt, auf seiner Decke zu entspannen, auch wenn um ihn herum etwas passiert.
Massage und Wellness:
Sanfte Massagen helfen beim Stressabbau und vertiefen die Beziehung zwischen Hund und Halter.
Atemübungen:
Ja, auch Hunde können von bewussten Atemübungen profitieren – sprechen Sie mich dazu gerne an.
Training bei Lichtmangel
Die kürzeren Tage erfordern Anpassungen in der Trainingsroutine:
Künstliche Beleuchtung: Sorgen Sie für ausreichend Licht bei Indoor-Übungen.
Routine anpassen: Verlegen Sie intensive Trainingseinheiten in die helleren Tagesstunden.
Sicherheit beachten: Bei Dämmerungsspaziergängen sind Reflektoren und Beleuchtung wichtig.
Vorbereitung auf die Weihnachtszeit
Oktober ist auch die Zeit, um Ihren Hund auf die kommenden Feiertage vorzubereiten:
Besuchstraining: Üben Sie das Verhalten bei Gästen oder wenn die Türklingel häufiger läutet.
Ruhe bei Trubel: Trainieren Sie Entspannung trotz Aufregung.
Impulskontrolle: Wichtig für die Zeit mit vielen Futter-Verlockungen.
Häufige Indoor-Training-Fehler
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Zu wenig Platz einplanen: Räumen Sie Hindernisse weg, so dass Sie nicht Gefahr laufen, dass das Training für Ihren Hund unangenehm wird.
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Nachbarn vergessen: Achten Sie auf die Lautstärke.
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Monotonie: Wechseln Sie regelmäßig die Übungen – so wird es nicht langweilig und Sie sorgen für regelmäßige Wiederholungen.
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Überforderung: Kurze, erfolgreiche Einheiten von 5-10 Minuten sind besser als lange, frustrierende Einheiten. Starten Sie mit einer leichten Übung und beenden Sie die Session mit einem schönen Erfolg für Ihren Hund.
Equipment für Indoor-Training
Basis-Ausstattung:
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Leckerlis in verschiedenen Größen
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Clicker oder Markerwort
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Verschiedene Spielzeuge
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Decken und Matten
Erweiterte Ausstattung:
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Intelligenzspielzeug
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Kleine Hürden oder Stangen
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Schnüffelmatten
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Target-Sticks
- verschiedene Targets (z.B. Pfoten- oder Nasentargets)
Integration in den Alltag
Mein erklärtes Ziel ist die Ausbildung von Hunden zu zuverlässigen und entspannten Partnern im Alltag. Indoor-Training lässt sich wunderbar in den normalen Tagesablauf integrieren:
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Kurze Übungen vor dem Füttern
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Entspannungstraining am Abend
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Denkspiele während Sie fernsehen
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Aufmerksamkeitsübungen zwischen Hausarbeiten
Für jeden Hund das Richtige
Indoor-Training funktioniert für jeden Hund – vom verspielten Welpen bis zum gemütlichen Senior. Als zertifizierte Verhaltensberaterin kann ich Ihnen dabei helfen, das passende Programm für Ihren Vierbeiner zu entwickeln.

